Glossar
Allgemeine Begriffe rund um Yachtcharter
Yachtcharter
Unter Yachtcharter versteht man die zeitlich befristete Miete einer Motoryacht oder Segelyacht. Der Charternehmer übernimmt das Boot für einen festgelegten Zeitraum – meist zwischen einem Wochenende und mehreren Wochen – und nutzt es eigenverantwortlich. In der Regel erfolgt die Übergabe an einer sogenannten Charterbasis, an der die Yacht gewartet und technisch überprüft wird. Yachtcharter ist eine ideale Möglichkeit, die Mecklenburgische Seenplatte oder andere Reviere auf eigene Faust zu erkunden – ohne ein eigenes Boot besitzen zu müssen.
Motoryacht
Eine Motoryacht ist ein motorbetriebenes Freizeitboot mit geschlossener Kabine, Schlafplätzen, Küche (Pantry) und Sanitärbereich. Im Gegensatz zu Hausbooten sind Motoryachten oft sportlicher, wendiger und komfortabler ausgestattet. Sie eignen sich sowohl für erfahrene Skipper als auch für Einsteiger – insbesondere in führerscheinfreien Revieren wie der Mecklenburgischen Seenplatte. Viele Charteryachten verfügen über Bug- und Heckstrahlruder, die das Manövrieren erleichtern.
Charterbasis
Die Charterbasis ist der Heimathafen, an dem die Boote übergeben, gereinigt und gewartet werden. Hier findet die technische Einweisung statt, und bei Rückgabe wird der Zustand des Bootes geprüft. Eine gut organisierte Charterbasis bietet Parkmöglichkeiten, sanitäre Einrichtungen, Tankstelle, Müllentsorgung und häufig auch Serviceleistungen wie Einkauf oder Proviantlieferung.
Chartervertrag
Der Chartervertrag regelt alle Bedingungen zwischen Vercharterer und Charterer – darunter Mietdauer, Charterpreis, Versicherung, Kaution und Pflichten beider Parteien. Er bildet die rechtliche Grundlage des Törns. Wichtig: Vor Unterzeichnung sollten alle Klauseln sorgfältig geprüft werden, insbesondere zu Haftung, Rückgabezeit und eventuellen Zusatzkosten.
Kaution
Die Kaution ist eine Sicherheitsleistung, die bei der Bootsübergabe hinterlegt wird. Sie deckt mögliche Schäden oder Selbstbeteiligungen ab. Die Höhe variiert je nach Bootstyp und Versicherung, meist zwischen 500 € und 1.500 €. Nach schadensfreier Rückgabe wird die Kaution vollständig zurückerstattet. Optional kann sie über eine Kautionsversicherung abgesichert werden.
Bootsführerschein
Ob ein Bootsführerschein nötig ist, hängt vom Revier und der Motorleistung ab. Auf vielen Abschnitten der Mecklenburgischen Seenplatte dürfen Boote bis 15 PS führerscheinfrei gefahren werden. Für stärkere Motoren ist der Sportbootführerschein Binnen (SBF Binnen) erforderlich. Vercharterer prüfen bei der Buchung die entsprechenden Nachweise oder bieten Einweisungen an.
Einweisung / Übergabe
Vor dem Ablegen erhält der Chartergast eine ausführliche Einweisung in Technik, Navigation, Sicherheitsregeln und Besonderheiten des Bootes. Diese Übergabe ist Pflicht und dauert meist 30–60 Minuten. Dabei wird gemeinsam ein Übergabeprotokoll erstellt, um den Zustand des Bootes zu dokumentieren.
Rückgabe / Abnahme
Bei der Rückgabe wird das Boot auf Sauberkeit, Vollständigkeit und eventuelle Schäden geprüft. Auch der Kraftstoffstand wird kontrolliert. Pünktlichkeit ist wichtig, da die Boote häufig am selben Tag wieder verchartert werden. Nach erfolgreicher Abnahme erhält der Chartergast seine Kaution zurück.
Bootsversicherung
Jede Charteryacht ist haftpflicht- und kaskoversichert. Zusätzlich kann der Chartergast eine Kautionsversicherung oder Charterausfallversicherung abschließen. Diese schützt im Fall von Schäden, Ausfall oder Krankheit. Es empfiehlt sich, die Versicherungsbedingungen vorab genau zu lesen, um böse Überraschungen zu vermeiden.
Skipper
Der Skipper ist der verantwortliche Bootsführer. Er trägt die nautische und rechtliche Verantwortung für Schiff und Crew. Auch bei führerscheinfreien Charteryachten gilt: Der Skipper muss die grundlegenden Verkehrsregeln, Sicherheitsvorschriften und das Boot selbstständig beherrschen.
Hausboot vs. Motoryacht
Hausboote bieten meist mehr Wohnfläche und sind für langsame, gemütliche Fahrten gedacht. Motoryachten dagegen sind kompakter, schneller und oft hochwertiger ausgestattet. Wer die Mecklenburgische Seenplatte flexibel und sportlich erkunden möchte, findet in einer Motoryacht die komfortablere Lösung.
Charterpreis / Saisonzeiten
Die Charterpreise variieren je nach Saison, Bootstyp und Ausstattung. In der Hauptsaison (Mai – September) sind die Preise am höchsten. Nebenkosten wie Treibstoff, Endreinigung und Hafenliegegebühren sind meist separat zu zahlen. Frühbucher und Last-Minute-Angebote bieten oft attraktive Preisvorteile.
Mecklenburgische Seenplatte
Die Mecklenburgische Seenplatte ist eines der schönsten Binnenreviere Europas. Über 1.000 miteinander verbundene Seen und zahlreiche Kanäle bilden ein einzigartiges Wassernetz, das sich ideal für Bootsferien eignet. Hier kann man tagelang unterwegs sein, ohne das Revier zu verlassen. Besonders beliebt sind die Abschnitte rund um Plau am See, die Müritz und den Fleesensee. Die Region ist führerscheinfreundlich, gut ausgebaut und bietet zahlreiche Häfen, Naturanleger und idyllische Orte entlang der Wasserwege.
Plauer See
Der Plauer See ist der drittgrößte See in Mecklenburg-Vorpommern und ein zentraler Ausgangspunkt für Bootsurlaube auf der Mecklenburgischen Seenplatte. Der See liegt direkt an der Müritz-Elde-Wasserstraße und verbindet Plau mit Malchow, Waren und der Müritz. Die Stadt Plau am See bietet eine hervorragende Infrastruktur für Chartergäste – mit Marina, Restaurants, Einkaufsmöglichkeiten und gepflegten Liegeplätzen. Von hier aus starten viele Motoryacht-Charter ihre Touren in das Herz der Seenplatte.
Müritz
Die Müritz ist Deutschlands größter Binnensee und das Herzstück der Mecklenburgischen Seenplatte. Sie ist Teil des Müritz-Nationalparks und bietet atemberaubende Natur, weite Wasserflächen und charmante Häfen wie Waren, Rechlin oder Röbel. Auf der Müritz kann man sowohl entspannt ankern als auch längere Tagesetappen planen. Für viele Chartergäste gilt: Wer einmal auf der Müritz unterwegs war, kommt garantiert wieder.
Fleesensee
Der Fleesensee liegt zwischen Malchow und Untergöhren und ist bekannt für seine hochwertigen Marinas, Resorts und Wellnessangebote. Er eignet sich hervorragend für Tagesausflüge und gilt als Bindeglied zwischen Plauer See und Müritz. Besonders beliebt ist der Ort Untergöhren, wo man hervorragend essen oder baden kann. Achtung: Der See ist durch flache Zonen und Schilfbereiche gekennzeichnet – also mit angepasster Geschwindigkeit fahren.
Kölpinsee
Der Kölpinsee ist kleiner als die Müritz, aber landschaftlich reizvoll und sehr ruhig. Er liegt zwischen dem Fleesensee und der Müritz und wird gerne von Chartergästen als Übernachtungsetappe genutzt. In Ufernähe finden sich Naturanleger und geschützte Buchten – ideal zum Ankern oder für ein Bad am Morgen.
Malchower See
Der Malchower See liegt direkt an der gleichnamigen Inselstadt Malchow, die über eine historische Drehbrücke verfügt. Er verbindet den Fleesensee mit dem Plauer See und ist ein unverzichtbarer Teil jeder Seenplattenroute. Malchow bietet einen lebhaften Stadthafen, Gastronomie direkt am Wasser und kulturelle Sehenswürdigkeiten – ein perfekter Zwischenstopp auf jedem Törn.
Elde-Müritz-Wasserstraße
Die Müritz-Elde-Wasserstraße ist die Lebensader der Mecklenburgischen Seenplatte. Sie erstreckt sich über rund 180 Kilometer von Dömitz an der Elbe bis nach Waren an der Müritz. Entlang dieser Route liegen zahlreiche Schleusen, idyllische Dörfer und charmante Städte. Sie verbindet die großen Seen – Plauer See, Fleesensee, Kölpinsee und Müritz – miteinander und bietet ein abwechslungsreiches Revier für Motorbootfahrer.
Schleusen
Schleusen sind unverzichtbare Bestandteile der Wasserwege zwischen den Seen. Sie gleichen Höhenunterschiede aus und ermöglichen das sichere Passieren von Wasserstufen. Auf der Mecklenburgischen Seenplatte sind viele Schleusen automatisiert oder selbstbedienbar. Bei der Einweisung durch den Vercharterer wird erklärt, wie das Schleusen korrekt funktioniert – von der Anmeldung über Funk bis zum sicheren Festmachen.
Binnenwasserstraße
Binnenwasserstraßen sind schiffbare Flüsse, Kanäle und Seen im Landesinneren. Sie unterliegen der Binnenschifffahrtsstraßen-Ordnung (BinSchStrO). Die Mecklenburgische Seenplatte ist ein ausgewiesenes Binnenrevier – das heißt, alle Schiffe, Boote und Yachten müssen sich an die dort geltenden Verkehrsregeln halten, z. B. Geschwindigkeitsbegrenzungen und Vorfahrtsregeln.
Charter-Revier
Ein Charter-Revier bezeichnet das befahrbare Gebiet, in dem die gecharterte Yacht bewegt werden darf. Für die Mecklenburgische Seenplatte bedeutet das meist die Fahrt zwischen Plau am See, der Müritz und den angrenzenden Kanälen. Manche Vercharterer erlauben gegen Aufpreis auch längere Törns bis nach Dömitz oder Rheinsberg. Wichtig ist, sich vorab über die genauen Grenzen des Reviers und eventuelle Sperrgebiete zu informieren.
Technik & Ausstattung
Bugstrahlruder
Ein Bugstrahlruder ist eine seitlich wirkende Schraube im vorderen Teil der Yacht, mit der sich das Boot präzise seitwärts bewegen lässt. Besonders beim Anlegen, Ablegen oder in engen Häfen erleichtert es die Manöver erheblich. Viele moderne Charteryachten sind zusätzlich mit einem Heckstrahlruder ausgestattet, was das Steuern noch komfortabler macht – ideal für Einsteiger und Binnenreviere wie die Mecklenburgische Seenplatte.
Heckstrahlruder
Das Heckstrahlruder funktioniert wie das Bugstrahlruder, nur am hinteren Ende des Bootes. Die Kombination beider Systeme erlaubt exakte Bewegungen quer zur Fahrtrichtung. Damit lässt sich die Yacht selbst bei Wind oder Strömung punktgenau steuern – ein wichtiges Sicherheitsplus beim Anlegen in engen Marinas.
Dieselmotor
Die meisten Motoryachten sind mit sparsamen Dieselmotoren ausgestattet. Sie bieten eine hohe Reichweite, gleichmäßige Kraftentfaltung und sind besonders zuverlässig. Der Treibstoffverbrauch liegt – je nach Boot – zwischen 2 und 6 Litern pro Stunde. Chartergäste zahlen den verbrauchten Diesel nach Rückkehr, meist anhand der Betriebsstunden oder Betankung.
Elektromotor
Elektroantriebe gewinnen auch im Yachtcharter an Bedeutung. Sie arbeiten leise, vibrationsfrei und emissionsarm – ideal für Naturschutzgebiete oder stille Buchten der Seenplatte. Die Reichweite hängt von Batteriegröße und Fahrweise ab, kann aber durch zusätzliche Akkus erweitert werden. Viele Häfen bieten bereits Ladestationen für E-Yachten an.
Navigation
Unter Navigation versteht man das sichere Führen eines Bootes von einem Ort zum anderen. Neben klassischen Seekarten kommen heute GPS-Geräte und Plotter zum Einsatz, die Position, Kurs und Wassertiefen anzeigen. Für Binnenreviere wie die Mecklenburgische Seenplatte sind digitale Karten mit Schleusen- und Brückeninformationen besonders hilfreich.
Anker & Ankern
Ein Anker dient dazu, das Boot an einem gewünschten Ort festzuhalten. Richtiges Ankern erfordert geeigneten Untergrund, ausreichende Wassertiefe und genügend Kettenlänge (Faustregel: 3- bis 5-fache Wassertiefe). In vielen Buchten der Seenplatte ist freies Ankern erlaubt – aber nur außerhalb von Naturschutzgebieten.
Landstrom / Bordstrom
Landstrom bezeichnet die Stromversorgung über einen Anschluss im Hafen. An Bord wird dieser Strom über das 230-Volt-Netz genutzt, um Batterien zu laden oder Geräte zu betreiben. Bordstrom hingegen kommt aus den Bordbatterien, die während der Fahrt über den Motor oder ein Ladegerät gespeist werden. Wer autark ankern möchte, sollte den Stromverbrauch gut planen.
Pantry / Bordküche
Die Pantry ist die Küche an Bord. Sie ist kompakt, aber funktional ausgestattet – meist mit Gasherd, Kühlschrank, Spüle und Stauraum für Geschirr. In Charteryachten der Mittel- und Oberklasse findet man oft auch Warmwasser, Backofen oder Kaffeemaschine. Wichtig: Bei Gasbetrieb immer auf ausreichende Belüftung achten.
Kühlschrank / Gasherd / Wechselrichter
Diese Geräte sorgen für Komfort an Bord. Der Kühlschrank läuft meist über 12 Volt oder Landstrom. Der Gasherd ist standardmäßig für das Kochen unterwegs zuständig. Ein Wechselrichter wandelt 12-Volt-Bordspannung in 230 Volt um, sodass auch Laptop oder Kameraakkus geladen werden können – besonders praktisch auf mehrtägigen Törns ohne Hafenstopp.
Kojen / Kabinen / Salon
Die Kabinen beherbergen die Kojen – also die Schlafplätze. Ein Salon ist der zentrale Aufenthaltsraum, oft kombiniert mit Pantry und Essbereich. Je nach Bootstyp variiert die Aufteilung: von kompakten 2-Kojen-Booten bis zu Yachten mit mehreren Doppelkabinen und Stehhöhe. Hochwertige Charteryachten bieten zusätzlich Heizung, Dusche und Warmwasser.
Toilette / Nasszelle
An Bord befinden sich meist sogenannte See- oder Chemietoiletten mit Fäkalientank. In modernen Charteryachten ist die Toilette Teil einer Nasszelle – also eines kombinierten Dusch- und Waschraums. Die Entleerung erfolgt in den Häfen an speziellen Absaugstationen. Um die Umwelt zu schützen, darf kein Abwasser direkt ins Gewässer gelangen.
Steuerstand / Flybridge
Der Steuerstand ist der Platz, von dem aus die Yacht gelenkt wird. Einige größere Motoryachten verfügen über zwei Steuerstände – einen innen und einen außen auf der Flybridge. Letztere bietet eine erhöhte Position mit bester Rundumsicht – ideal für sommerliches Fahren auf der Mecklenburgischen Seenplatte.
Bilge / Lenzpumpe
Die Bilge ist der tiefste Raum im Bootsrumpf, in dem sich eventuell eindringendes Wasser sammelt. Eine Lenzpumpe entfernt dieses Wasser automatisch oder manuell. Funktionierende Pumpen sind sicherheitsrelevant und werden bei jeder Übergabe kontrolliert. Eine trockene Bilge ist ein gutes Zeichen für einen gepflegten Bootszustand.
Recht, Sicherheit & Vorschriften
Binnenschifffahrtsstraßen-Ordnung (BinSchStrO)
Die Binnenschifffahrtsstraßen-Ordnung – kurz BinSchStrO – regelt den Verkehr auf allen schiffbaren Binnengewässern Deutschlands. Dazu gehören auch die Seen und Kanäle der Mecklenburgischen Seenplatte. Sie definiert Vorfahrtsregeln, Fahrtrichtungen, Geschwindigkeitsbegrenzungen und Lichtsignale. Jeder Skipper ist verpflichtet, diese Regeln zu kennen und einzuhalten. Wer ohne Führerschein fährt, sollte sich die wichtigsten Vorschriften vor der Abfahrt vom Vercharterer erklären lassen.
Schleusenordnung
Schleusen dienen dem Überwinden von Höhenunterschieden zwischen Gewässern. Für das Schleusen gelten klare Regeln: Zuerst melden sich Boote über Funk oder Schalter an, dann wird nach Signalen der Schleusenwärter eingefahren. Fender und Leinen müssen bereitliegen. In der Mecklenburgischen Seenplatte sind viele Schleusen automatisiert – der Skipper bedient sie selbstständig. Eine gute Einweisung hilft, Stress beim ersten Schleusenmanöver zu vermeiden.
Fahrregeln / Vorfahrtsregeln auf dem Wasser
Auf Binnengewässern gelten klare Vorfahrtsregeln. Grundsätzlich hat das von rechts kommende Fahrzeug Vorfahrt. Berufsschiffe und Fahrgastschiffe haben immer Vorrang. An engen Stellen, Brücken oder Schleusen gilt: Langsam fahren, Rücksicht nehmen, kein Überholen. Auf der Mecklenburgischen Seenplatte sind die Regeln gut ausgeschildert – dennoch liegt die Verantwortung beim Skipper, sie zu kennen und anzuwenden.
Kennzeichnungspflicht / Bootsnummer
Jedes Boot auf Binnengewässern muss eine gut lesbare Kennzeichnung tragen – meist eine Registriernummer oder Bootsname mit Heimathafen. Charteryachten sind vom Vercharterer korrekt registriert und beschriftet. Die Nummer dient der Identifikation im Notfall und muss auch bei Schleusungen oder Kontrollen erkennbar sein.
Rettungswesten / Sicherheitsausrüstung
Auf jeder Charteryacht sind ausreichend Rettungswesten vorgeschrieben – meist automatisch aufblasbare Westen für Erwachsene und Kinder. Zusätzlich gehören Feuerlöscher, Notpfeife, Erste-Hilfe-Set und Anker zur Pflichtausrüstung. Der Skipper ist dafür verantwortlich, dass alle Crewmitglieder wissen, wo sich diese Gegenstände befinden und wie sie zu benutzen sind. Vor allem Kinder sollten immer eine Schwimmweste tragen, wenn sie sich an Deck aufhalten.
Umweltauflagen / Naturschutzgebiete
Die Mecklenburgische Seenplatte liegt in einer empfindlichen Naturregion. Viele Uferzonen sind Naturschutzgebiete und dürfen nicht befahren oder zum Ankern genutzt werden. Auch das Einleiten von Abwasser oder Müll ist streng verboten. Wer sich an die Regeln hält, trägt dazu bei, dieses Revier langfristig zu schützen. Viele Vercharterer informieren ihre Gäste ausführlich über Schutzzonen und geben Umweltkarten mit.
Geschwindigkeitsbegrenzung / Wellenschlag
Auf Binnengewässern gilt meist eine Höchstgeschwindigkeit von 9 bis 12 km/h. In Häfen, Kanälen und vor Brücken ist der Wellenschlag zu vermeiden – das gilt besonders auf der Seenplatte, wo viele Boote unterwegs sind. Überhöhter Wellenschlag kann Uferbefestigungen und andere Boote gefährden. Ein ruhiger Fahrstil sorgt nicht nur für Sicherheit, sondern auch für entspannteres Reisen.
Funk / UKW-Sprechfunkzeugnis
Funkgeräte sind auf Binnenyachten nicht immer Pflicht, aber sehr empfehlenswert – insbesondere für Schleusen und Notfälle. Wer ein UKW-Gerät nutzt, benötigt ein entsprechendes Funkzeugnis (UBI). In führerscheinfreien Revieren ist Funk meist nicht erforderlich, dennoch lohnt sich die Einweisung in Funkkommunikation. Viele Charteryachten verfügen über moderne Funkanlagen zur Sicherheit.
Versicherungspflicht
Jede Charteryacht ist haftpflichtversichert – sie deckt Schäden gegenüber Dritten ab. Zusätzlich besteht in der Regel eine Vollkaskoversicherung mit Selbstbeteiligung. Der Chartergast kann diese durch eine Kautionsversicherung absichern. Empfehlenswert sind außerdem Reiserücktritts- und Charterausfallversicherungen, falls der Törn unvorhergesehen abgebrochen werden muss.
Urlaub & Freizeit an Bord
Bootsurlaub
Ein Bootsurlaub auf der Mecklenburgischen Seenplatte bedeutet Freiheit, Ruhe und Entschleunigung. Statt Hotelwechsel erlebt man die Natur aus einer neuen Perspektive – vom Wasser aus. Jeder Tag beginnt an einem anderen Ort, ganz ohne Kofferpacken. Ob als Paar, mit Freunden oder Familie: Ein Bootsurlaub verbindet Abenteuer mit Komfort und ist besonders auf Motoryachten dank fester Kabinen, Dusche und Küche überraschend luxuriös.
Routenplanung / Törnvorschläge
Eine gute Routenplanung ist das A und O jeder Charterreise. Auf der Mecklenburgischen Seenplatte bieten sich zahlreiche Rundtouren an – z. B. Plau am See – Malchow – Waren – Röbel – Müritz und zurück. Dabei sollten täglich machbare Etappen (3 – 5 Stunden Fahrt) gewählt werden. Schleusenzeiten, Tankstopps und Einkaufsmöglichkeiten gehören in die Planung. Viele Vercharterer stellen erprobte Törnvorschläge und Kartenmaterial bereit.
Liegeplatz / Marina / Hafen
Ein Liegeplatz ist der Stellplatz des Bootes im Hafen. Marinas bieten Strom, Wasser, sanitäre Anlagen und oft Restaurants oder Einkaufsmöglichkeiten. In touristischen Orten wie Plau am See, Waren oder Malchow empfiehlt sich eine rechtzeitige Reservierung in der Hauptsaison. Wer lieber die Ruhe sucht, findet entlang der Wasserstraßen zahlreiche Naturanleger oder kleine Häfen im Grünen.
Freies Ankern / Naturanleger
Das freie Ankern ist auf vielen Seen erlaubt, solange keine Naturschutzgebiete betroffen sind. Dabei sollte auf ausreichende Wassertiefe, Windrichtung und guten Halt des Ankers geachtet werden. Naturanleger – einfach befestigte Stege ohne Service – bieten eine umweltfreundliche und stille Alternative zum Hafen. Ideal für alle, die die Einsamkeit der Seenplatte genießen wollen.
Wassersport / Baden / Angeln
Die Mecklenburgische Seenplatte ist ein Paradies für Wassersportler. Viele Chartergäste kombinieren ihren Bootsurlaub mit Schwimmen, SUP, Kajakfahren oder Angeln. Für das Angeln ist ein gültiger Fischereischein oder eine Gastkarte erforderlich. Das Wasser ist klar und sauber – Baden direkt vom Boot aus ist vielerorts erlaubt. Wichtig: Nur in ausreichend tiefem Wasser und fern vom Propeller springen.
Haustiere an Bord
Viele Charteryachten heißen Hunde willkommen. Eine Decke, Napf und rutschfeste Unterlage sollten mitgebracht werden. Während der Fahrt ist es wichtig, den Hund gesichert zu halten und bei Hitze Schattenplätze zu bieten. Baden und kurze Landgänge machen auch für Vierbeiner den Törn zum Erlebnis. Tipp: Vor der Buchung prüfen, ob der Vercharterer tierfreundliche Boote anbietet.
Kinder an Bord
Kinder lieben Bootsurlaube – vorausgesetzt, Sicherheit und Beschäftigung stimmen. Schwimmwesten in passender Größe sind Pflicht, ebenso klare Regeln: Kein Aufenthalt allein an Deck und stets festhalten beim Fahren. Viele Familien wählen Boote mit geschlossenen Relingen und breiten Laufdecks. In der Mecklenburgischen Seenplatte gibt es zahlreiche kinderfreundliche Häfen mit Spielplätzen und flachen Badestellen.
Essen & Trinken an Bord
Die Pantry an Bord ist meist bestens ausgerüstet, um einfache Mahlzeiten zuzubereiten. Empfohlen wird die Mitnahme von haltbaren Lebensmitteln und Trinkwasser. Frische Produkte bekommt man in fast jedem Hafenort. Wer nicht selbst kochen möchte, findet entlang der Wasserwege viele Gasthäuser mit Anlegersteg – von der Fischräucherei bis zur gehobenen Küche.
Schlechtwetter / Sturmwarnung
Auch auf Binnengewässern kann das Wetter schnell umschlagen. Bei Starkwind oder Gewitter sollten offene Seeflächen gemieden werden. Die Seenplatte verfügt über ein zuverlässiges Sturmwarnsystem mit orangefarbenen Leuchten an Masten. Blinken sie – Hafen aufsuchen! Moderne Charteryachten besitzen Wettermelder und Navigationshilfen, die über aktuelle Bedingungen informieren.
Service & Buchung
Online-Buchung
Die meisten Yachtcharter-Unternehmen ermöglichen eine bequeme Online-Buchung. Über Buchungsformulare oder Portale wählt der Gast Zeitraum, Bootstyp und Zusatzleistungen. Nach Eingang der Anzahlung erhält man eine schriftliche Buchungsbestätigung. Online-Buchungen bieten Transparenz und Planungssicherheit – besonders in der Hochsaison sind frühzeitige Reservierungen empfehlenswert. Viele Anbieter stellen auch 360-Grad-Rundgänge oder Videos der Yachten zur Verfügung.
Last-Minute-Charter
Kurzentschlossene profitieren von Last-Minute-Charterangeboten. Diese werden meist wenige Tage vor Reisebeginn zu reduzierten Preisen angeboten. Ideal für flexible Urlauber, die spontan die Seenplatte entdecken möchten. Trotz Preisvorteil gilt: Boot und Revier sollten den eigenen Fähigkeiten entsprechen. Gute Charterfirmen bieten auch kurzfristig eine ausführliche Einweisung.
Stornierung / Umbuchung
Sollte eine Reise nicht angetreten werden können, gelten die Stornierungsbedingungen des Chartervertrags. Je näher der Abreisetermin rückt, desto höher sind die Stornokosten. Viele Vercharterer ermöglichen gegen Gebühr eine Umbuchung auf einen anderen Zeitraum. Empfehlenswert ist eine Reiserücktrittsversicherung, die bei Krankheit oder unvorhergesehenen Ereignissen greift.
Charterversicherung
Eine Charterversicherung schützt vor finanziellen Verlusten, wenn ein Törn ausfällt oder Schäden entstehen. Wichtige Policen sind Kautionsversicherung, Charterausfallversicherung und Skipperhaftpflicht. Diese ergänzen die reguläre Haftpflicht- und Kaskoversicherung des Bootes. Der Abschluss erfolgt meist direkt bei der Buchung oder über spezialisierte Anbieter.
Kautionsversicherung
Die Kautionsversicherung ersetzt die hinterlegte Kaution, wenn bei der Rückgabe ein Schaden festgestellt wird. Sie reduziert das finanzielle Risiko für den Chartergast erheblich. Besonders bei hochwertigen Motoryachten mit hoher Selbstbeteiligung ist sie sinnvoll. Der Versicherungsschutz gilt in der Regel pro Charterzeitraum und kann unkompliziert online abgeschlossen werden.
Checkliste vor Abfahrt
Eine gute Vorbereitung verhindert Stress am Abfahrtstag. Zur Checkliste gehören: Buchungsbestätigung, Personalausweis, Führerschein (falls erforderlich), Kautionsnachweis, Lebensmittel, Kleidung, Medikamente und Ladegeräte. Vor der Abfahrt sollte der Tankstand geprüft, das Wetter kontrolliert und das Gepäck sicher verstaut werden. Viele Charterbasen stellen digitale Checklisten oder Apps bereit.
Service vor Ort
Professionelle Charterbasen bieten umfangreiche Serviceleistungen: technischer Support, Einweisungen, Tankservice, Müllentsorgung, Einkaufshilfen und Notfallkontakte. Auch kleinere Reparaturen oder Gasnachfüllungen werden meist vor Ort erledigt. Gute Anbieter sind telefonisch erreichbar und reagieren schnell bei Problemen – ein entscheidender Qualitätsfaktor für stressfreien Bootsurlaub.
Parkmöglichkeiten an der Basis
Für anreisende Gäste mit PKW stehen an den Charterbasen in der Regel Parkplätze zur Verfügung – teils kostenlos, teils gegen Gebühr. In Plau am See sind viele Steganlagen und Marinas auf Chartergäste eingestellt und bieten bewachte Stellflächen. Wer mit Anhänger oder Wohnmobil kommt, sollte vorab die Platzsituation prüfen.
Einweisung am Übernahmetag
Am Tag der Übergabe findet die technische Einweisung durch das Charterpersonal statt. Dabei werden Motor, Bordtechnik, Navigation, Sicherheitsausrüstung und Schleusenabläufe erklärt. Der Chartergast sollte sich aktiv beteiligen und Rückfragen stellen. Erst wenn alle Punkte verstanden sind, wird das Übergabeprotokoll unterschrieben – danach beginnt der Törn offiziell.
Rückgabe & Endreinigung
Nach der Fahrt muss das Boot in ordentlichem Zustand zurückgegeben werden. Die Endreinigung kann selbst erfolgen oder gegen Gebühr vom Vercharterer übernommen werden. Kraftstoff wird nach Verbrauch abgerechnet. Eine pünktliche Rückgabe ermöglicht der Basis, die Yacht für den nächsten Chartergast vorzubereiten.
Kundenservice & Bewertungen
Nach dem Törn lohnt sich eine Bewertung. Ehrliches Feedback hilft zukünftigen Gästen und stärkt die Sichtbarkeit des Unternehmens. Seriöse Charterfirmen reagieren auf Bewertungen und nutzen sie zur Qualitätsverbesserung. Viele Gäste wählen ihren Anbieter heute auf Basis von Online-Erfahrungen – positive Rezensionen sind daher ein entscheidender Erfolgsfaktor.

